Nora Miedler Warten auf Poirot
Ariadne 2009 188 Seiten ISBN-13: 978-3867541824 € 9,90
Von Alfred Ohswald am 01.04.2009 Die eher unauffällige, von leichten psychologischen Problemen geplagte Charlie gehört seit ihrer Schulzeit zu einer Gruppe von fünf recht unterschiedlichen Freundinnen. Und sie hat sich ausgerechnet in Marc, den Bruder der die Gruppe dominierenden Rita hoffnungslos verliebt. Rita treibt einen Keil zwischen das Paar und zieht sich damit Charlies flammenden Hass zu. Allerdings wagt Charlie es nicht, Rita offen anzugreifen. Als die Gruppe einen gemeinsamen Winterurlaub in einer Berghütte verbringt, wird probt Rita ermordet. Das schlechte Wetter verhindert sowohl ihre Abreise als auch jeden telefonischen Kontakt. So sind die verbliebenen vier Frauen gezwungen, einige Zeit miteinander zu verbringen, obwohl eine von ihnen eine Mörderin sein muss. Schon bald kommen verschiedene Geheimnisse ans Licht, die immer wieder eine von ihnen als wahrscheinlichste Mörderin erscheinen lassen. Und ihre gegenseitigen Sympathie wachsen durch das erzwungene Beisammensein auch nicht unbedingt… Nora Miedler konstruiert in ihrem Erstling eine geradezu klassische Krimi-Szenerie, wie man sie auch von vielen Agatha-Christie-Verfilmungen kennt. Allerdings verzichtet sie dabei noch zusätzlich auf ein besonderes Milieu und beschränkt sich ausschließlich auf ihre Protagonistinnen. Deren Beschreiung und die Dialoge zwischen ihnen sind ihr aber dann wirklich hervorragend gelungen. Allein damit gelingt es ihr spielend, schnell Hochspannung zu schaffen und bis zur letzten Seite zu halten. Der Roman erinnert stark an ein zu Prosa umgearbeitetes Theaterstück. Ein Versuch in die umgekehrte Richtung wäre sicher einen Versuch wert.
Das Copyright © liegt beim
jeweiligen Autor der Kritik. Ohne seine ausdrückliche Zustimmung
darf seine Rezension nicht verwendet werden.
Wenn Sie zu diesem Buch auch eine Kritik
schreiben wollen, senden Sie diese bitte per eMail.
Diese Mail geht an den Betreiber dieser Seite!
Mails an den Autor der Kritik sind nur möglich, wenn dessen Name ein Link
ist. Mit dem Link gelangen Sie zum Portrait des Rezensenten, wo meist auch seine
eMail-Adresse zu finden ist. Andernfalls ist keine Kontaktaufnahme erwünscht
oder möglich.
|