Ernst Molden Biedermeier
Deuticke 1998 176 Seiten
Von Alfred Ohswald am 07.09.2002 Fürst Kaunitz, Enkel des berühmten Kanzlers von Maria-Theresia, fühlt sich zu jungen Mädchen hingezogen. Zu sehr jungen Mädchen. Zum Hochadel gehörend, kann er diese Leidenschaft durch Geld oder Gewalt ausleben, ohne eine Bestrafung fürchten zu müssen. Über derartige Dinge wird normalerweise mit diskretem Schweigen hinweg gegangen. Doch Kaunitz treibt es mit der Zeit zu weit und zieht die Aufmerksamkeit der Obrigkeit und der Ermittlungsbehörde auf sich. Der alte Polizeidirektor Sieber bekommt den Auftrag, sich an seine Fersen zu heften. Dieser Roman beschreibt einen tatsächlichen Kriminalfall aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Wien. Die Geschichte für sich selbst ist nicht besonders ungewöhnlich. Aber Molden schreibt hier in einer perfekt dazu passenden Sprache über diese Zeit. Mit dem damaligen wiener Dialekt und seinen unverkennbaren Ausdrücken durchsetzt, bleibt der Roman trotzdem gut und flüssig lesbar. Mit diesem Kunststück schafft er die Atmosphäre und vermittelt den Charme dieses Dialektes, die aus diesem historischen Krimi deutlich mehr, als eine bloße Nacherzählung machen. Darüber hinaus sind ihm auch die nicht alltäglichen Charaktere und ihre Beschreibung wirklich glaubwürdig gelungen.
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